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AutorenbildNina Teletzky

Gibt es objektive Gründe, von einer Impfung abzusehen, wenn ich vorhabe, bald Kinder zu bekommen?


Vor der Schwangerschaft


Während der Schwangerschaft kann eine Infektion der Mutter zu Beeinträchtigungen des ungeborenen Kindes führen. Dabei muss es nicht zwingend eine COVID-19 Infektion sein – selbst eine „normale Erkältung“ kann, wenn es zu hohem Fieber kommt, auch in einigen schlimmen Fällen zu Fehlbildungen und dem Auslösen der Wehen führen. Doch in den meisten Fällen verläuft eine Erkältung harmlos.


Dennoch gibt es einige andere Erkrankungen, die zu massiven Schäden des ungeborenen Kindes während der Schwangerschaft führen können. Dazu zählen eine Infektion mit Röteln, Windpocken, Influenza, Masern, Mumps, Hepatitis, Herpes, Borreliose, Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis, HI-Virus, Syphilis, Chlamydien, B-Streptokokken und viele mehr. Und auch bei der Geburt kann es zu einer Gefahr der Ansteckung des Kindes kommen, wie zum Beispiel bei Hepatitis oder B-Streptokokken.


Für viele dieser Erkrankungen, die durch Viren verursacht werden, gibt es bereits entwickelte Impfstoffe. Frauen können sich und das ungeborene Kind daher vor Eintritt der Schwangerschaft mit einem ausreichenden Immunschutz schützen (Empfehlungen der ständigen Impfkommission). Dies gilt vor allem für: Masern, Röteln, Mumps (Als Kombinations-Impfstoff), Windpocken, Grippe, Keuchhusten, und Hepatitis B. Auch sollten Angehörige, wie Großeltern und Väter der ungeborenen Kinder sowie andere Kontaktpersonen einen vollständigen Impfschutz aufweisen.


Bei Impfungen mit Lebendimpfstoff sollte ein Zeitraum bis zur Schwangerschaft von einem Monat eingehalten werden. Bei versehentlicher Impfung stellt dies jedoch keinen Grund zu einem Schwangerschaftsabbruch dar. Totimpfstoffe gegen Influenza, Tetanus, Diphterie, Pertussis (Keuchhusten), Hepatitis A und B können dennoch in dringenden Fällen während dem ersten Drittel der Schwangerschaft verabreicht werden. Für die Influenza-Impfung wird ein Zeitraum ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel empfohlen, für Keuchhusten zu Beginn des 3. Schwangerschaftsdrittels.


COVID-19 Impfung und Kinderwunsch


Eine Schwangerschaft an sich stellt einen Risikofaktor für einen schweren Verlauf nach einer COVID-19 Infektion dar. Die STIKO empfiehlt daher, egal ob mit Kinderwunsch oder nicht, zu einer COVID-19-Impfung. Nach aktueller Studienlage des RKI kommt es nach einer Impfung der Mutter zu einer Übertragung der Antikörper gegen das Virus. Unklar bleibt, ob sich dadurch ein klinisch relevanter Schutz für das ungeborene Kind ergibt. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu einer unerwünschten Nebenwirkung in der Schwangerschaft nach der Impfung kommen (z. B. Spontanabort bis zu 19. Schwangerschaftswoche, Totgeburten, Fehlbildungen), diese kamen aber nicht gehäuft vor. Vergleichsweise dazu haben schwangere Frauen, die sich mit COVID-19 infiziert haben, häufiger Komplikationen als nicht schwangere, vor allem, wenn sie an Adipositas, Hypertonie (Bluthochdruck) oder Diabetes leiden. In fast allen Studien kam es zu einem häufigeren Auftreten von Präeklampsie (Gefährliche Schwangerschafts-Hypertonie) und Frühgeburten bei infizierten im Vergleich zu nicht-infizierten Schwangeren. Die Mortalität der Schwangeren sowie das Risiko für Aborte und neonatale Mortalität waren in Studien nicht erhöht.



Literatur






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