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Was sind die häufigsten Krankheiten und ihre aktuellen Behandlunsmöglichkeiten?


Gemessen an der Zahl der jährlichen krankheitsbedingten Todesfälle, zählen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Krankheiten des Atmungssystems. Im Jahr 2020 sind 331.200 Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung verstorben. Zudem starben 231.300 Menschen an Krebs und 67.000 an Krankheiten des Atmungssystems.




I. Krebserkrankungen

Zu den häufigsten Krebserkrankungen zählen Prostatakrebs bei den Männern und Brustkrebs bei den Frauen, gefolgt von geschlechterübergreifend Darm- und Lungenkrebs. Hierbei liegt, laut Daten des Robert-Koch-Instituts zum Krebsgeschehen 2016, das mittlere Erkrankungsalter für Prostatakrebs bei 70,9 Jahren und für Burstkrebs bei 64,3 Jahren. Bei Darmkrebs beträgt das mittlere Erkrankungsalter für Frauen 72,9 und Männern 70,3 Jahre. Bei der Erkrankung an Lungenkrebs sind Frauen meist 68,3 und Männer 69,3 Jahre alt.


II. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die aktuelle Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) zeigt auf, dass die Prävalenz der Koronaren-Herzkrankheit in Deutschland in der Altersgruppe der 40- bis 79-jährigen bei 9,3 % liegt. Es gibt Unterschiede zwischen Geschlechtern, da rund 6 % der Frauen und doppelt so viele Männer (12,3 %) erkrankt sind. Herz-Kreislauf-Erkrankungen machen jährlich circa 40 % aller Todesfälle in Deutschland aus.


III. Erkrankungen des Atmungssystems

Zu den oberen Atemwegen zählen Nase und Nasennebenhöhlen, Mund, Rachen und Kehlkopf. Zu den unteren Atemwegen gehören Luftröhre, Bronchien, Bronchiolen und Alveolen und das Lungengewebe. Krankheiten sind Bronchitis, COPD, Lungenentzündungen und -emphyseme, Krebserkrankungen und Mukoviszidose, sowie Entzündungen der Nasenschleimhaut und -Nebenhöhlen sowie des Kehlkopfs.



Prävention

Die Prävention dieser Erkrankungen ist sehr wichtig. Bei vielen Krankheiten sind in Deutschland bereits erfolgreich Screening Programme zur Früherkennung etabliert worden. Hierzu zählen unter anderem das Mammographie-Screening, ein Hautkrebs-(Melanom) Screening und der PSA-Test auf Prostatakrebs. Die Koloskopie wird zur Darmkrebsvorsorge angewandt. Ziel ist es, die Sterblichkeit durch die frühe Erkennung zu senken.


Behandlungsmöglichkeiten

I. Bei Krebs gibt es ebenfalls viele verschiedene Therapiemöglichkeiten, welche je nach Art des Tumors einzeln oder kombiniert angewendet werden können. Neben dem operativen Eingriff gibt es die Strahlentherapie, Chemotherapie, zielgerichtete Therapie, Stammzelltransplantation oder Hyperthermie-Behandlung. Unter zielgerichteter Krebsmedizin versteht man eine individualisierte und maßgeschneiderte Krebstherapie. Bei Tumorerkrankungen wie Brust-, Darm- und Lungenkrebs sind oftmals die Strukturen der Krebszellen weitgehend untersucht. Die Chemotherapie ist eine eher unspezifische Therapie, die auch gesunde Zellen schädigt. Bei der zielgerichteten Therapie kommen ferner molekulare Antikörper zum Einsatz. Diese kleinsten Moleküle sollen gezielt Turmozellen bekämpfen und die Wachstumswege blockieren. Krebszellen und Tumore benötigen Sauerstoff und Nährstoffe. Sogenannte Angiogenesehemmer können dabei helfen, dem Tumor diese Stoffe zu entziehen. Forscher arbeiten an einer Impfung gegen Krebs. Die Hyperthermie-Behandlung ist eine Form der Wärmebehandlung, welche die Krebszellen zerstören und den Tumor sensibilisieren soll. Bereits heutzutage gibt es beispielsweise die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs.


II. Zu den Behandlungsmöglichkeiten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen die Gabe von Medikamenten, unter anderem Blutverdünnern oder Operationsverfahren, wie Bypassoperationen, Herzschrittmacher, Herzklappenersatz, das Einsetzen von Stens oder eine Thrombektomie.

III. Zur Behandlung von Erkankungen der Atemwege werden häufig Antibiotika und Kortison eingesetzt. Des Weiteren gibt es operative Verfahren an der Lunge oder anderen Stellen der Atemwege.



Literatur

Deutsche Krebsgesellschaft: Therapiefromen bei Krebs. Hg. v. Deutsche Krebsgesellschaft. Online verfügbar unter https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs/therapieformen.html.


Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V.: Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Online verfügbar unter https://dzhk.de/herz-kreislauf-erkrankungen/praevention/.


Dr. med. Joachim Sauer, Nicole Comtesse, Dr. Corinna Powell, Ulrike Kluska, Dr. med. Nadine Großmann, et al.: Behandlungsverfahren A-Z. kardionet. Unter Mitarbeit von Dr. med. Joachim Sauer, Nicole Comtesse, Dr. Corinna Powell, Ulrike Kluska, Dr. med. Nadine Großmann, et al. Hg. v. kardionet. Online verfügbar unter https://www.kardionet.de/behandlungsverfahren/.


Dr. Michael Matlik: Prävalenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland. Hg. v. Spitta Verlag 2014. Online verfügbar unter https://www.spitta-medizin.de/news/sport/sportmedizin/story/praevalenz-von-herz-kreislauf-erkrankungen-in-deutschland__239.html.


Robert Koch-Institut (Hg.): Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut, 2016. Online verfügbar unter https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/krebs.html.


Statistisches Bundesamt: Todesursachen. Hg. v. Statistisches Bundesamt. Online verfügbar unter https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/_inhalt.html





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