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Was sind Inzidenz und Prävalenz?


Inzidenzen & Prävalenzen werden bei der Beschreibung vieler Krankheiten häufig verwendet. Sie sind eng miteinander verknüpft, unterscheiden sich aber vor allem in einem: der Zeit.

Die Inzidenz beschreibt die Anzahl Personen, die neu mit einer spezifischen Krankheit diagnostiziert werden, in einem bestimmten Gebiet zu einem bestimmten Zeitraum lebend.

Bei den Erkrankungen muss es sich nicht unbedingt um Infektionskrankheiten handeln, sondern damit lassen sich auch alle anderen Erkrankungen beschreiben.

Das heißt würde man z. B. wissen wollen, wie viele Menschen im Jahr 2017 in Deutschland neu mit Brustkrebs diagnostiziert wurden, so würde man einen Inzidenzwert von 67.944 erhalten. Sprich, in 2017 in Deutschland wurden bei etwa 68 Tausend Personen Brustkrebs neu diagnostiziert.

Die Prävalenz hingegen beschreibt die Anzahl aller Personen, die an einer bestimmten Erkrankung leiden, in einem bestimmten Gebiet zu einem bestimmten Zeitpunkt oder einem bestimmten Zeitraum lebend.

Für Brustkrebs in Deutschland im Jahr 2017 läge daher die Prävalenz bei 301.383. In die Prävalenz fließen alle Personen mit ein, die die Erkrankungen zu dem Zeitpunkt haben, dh. die Diagnose kann dementsprechend auch vor 2017 erfolgen, es geht nur darum, wer zu diesem Zeitpunkt, an diesem Ort, mit der bestimmten Krankheit erkrankt ist.


Die Prävalenz ist sehr dynamisch, dh. je mehr Inzidenzen erfolgen, also mehr Neu-erkrankungen, desto höher wird die Prävalenz sein, da schließlich auch mehr Personen erkrankt sind. Auch führt die Genesung von einer Erkrankung oder auch der Tod dazu, dass sich Prävalenz- und Inzidenz-Zahlen verändern können.

Bei der Prävalenz kann in eine Punkt- und eine Periodenprävalenz unterschieden werden. Bei der Punktprävalenz wird die Zahl der Erkrankten zu einem bestimmten Zeitpunkt angeben (z. B. am 01. Dezember 2017) während die Periodenprävalenz einen Zeitraum beschreibt (z. B. in den letzten Sieben Tagen, innerhalb eines Jahres usw.). Bei der Inzidenz, also den Neuerkrankungen, wird auch oft, bzw. je nach Krankheit, die 7-Tage-Inzidenz angegeben. Vor allem durch COVID-19 ist dieser Fachbegriff in vollem Munde und wir geben deshalb den Begriff an, da Inzidenzen und Prävalenzen unter dynamischen Einflüssen stehen. Viele Personen sind z. B. nachdem sie Symptome entwickelt oder bemerkt haben, erst einige Tage später zum Arzt gegangen. Vor allem nach einem Wochenende ist es oftmals beim Arzt voll. Ergebnisse, hauptsächlich labordiagnostische Verfahren, brauchen etwas Zeit, und deshalb betrachtet man eher eine ganze Woche als einen Tag.



Literatur


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