In den ersten Studien, die zu Beginn der Pandemie durchgeführt wurden, wurde befürchtet, dass Schadstoffpartikel als Virusträger fungieren könnten. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Studien, die sich auf aggregierte Daten auf ökologischer Ebene stützten und den Grad der Umweltverschmutzung in einem Gebiet mit der Zahl der neuen SARS-CoV-2-Infektionen verglichen. Aus Sicht der Atmosphärenchemie und -physik schien dieser Zusammenhang unwahrscheinlich, da das Virus selbst größer ist als ein Großteil der Partikel (das heißt Teilchen) in der Luft.
Aus epidemiologischer Sicht war die häufig beobachtete Assoziation (das heißt das gleichzeitige Auftreten) weit davon entfernt, eine Ursache-Wirkungs-Beziehung darzustellen, da dieser Zusammenhang auch an der unterschiedlichen die Bevölkerungsdichte liegen könnte. Mit anderen Worten: In Gebieten mit höherer Bevölkerungsdichte ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung größer als in weniger stark besiedelten, ländlichen Gebieten. Gleichzeitig sind Gebiete mit mehr Einwohnern pro Quadratkilometer diejenigen, in denen die Luftqualität schlechter ist und daher mehr Schadstoffpartikel in der Luft enthalten sind.
Es ist also unwahrscheinlich, dass Feinstaub das Virus überträgt. Dennoch deuten viele Studien darauf hin, dass es biologisch plausibel ist, dass eine chronische Exposition (das heißt Ausgesetztsein) gegenüber Luftschadstoffen mit einem erhöhten Risiko und Schweregrad einer COVID-19-Infektion verbunden ist.
Außerdem ist bekannt, dass die Luftverschmutzung das Risiko für eine Reihe chronischer (Atemwegs-, Herz- und Stoffwechsel-) Erkrankungen erhöht, die auch als Begleiterkrankungen angegeben werden, die das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls durch COVID-19 erhöhen.
Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Schadstoffpartikel wahrscheinlich kein Träger für das Virus sind, jedoch die dauerhafte Exposition gegenüber verschmutzter Luft (z. B. in großen Städten) zu einem schwereren Verlauf einer COVID-19-Infektion führen kann.
Literatur
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