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AutorenbildNina Teletzky

Welche Langzeitfolgen kann eine Pandemie mit sich bringen?

Die aktuelle COVID-19 Pandemie lässt viele Menschen darüber nachdenken, welche Langzeitfolgen entstehen könnten.

Dabei dreht es sich nicht nur um die eigene Gesundheit oder Gesundheit Anderer in Bezug auf Schäden und Folgen im menschlichen Organismus, sondern auch Langzeitfolgen in Hinblick auf die Wirtschaft.


Auch in der Vergangenheit gab es bereits mehrere Epidemien. Ob und wie sich eine Epidemie oder Pandemie auf die Menschen auswirken, lässt sich nicht immer pauschal vorhersehen. Bereits vor COVID-19 gab es Epidemien auf der Welt, die noch bis heute aktiv sind: HIV-AIDS, Ebola, Masern, Adipositas (=Übergewicht). Und ein paar Jahrzehnte davor, dezimierten große Pandemien wie die spanische Grippe, Pest und andere Seuchen die Weltbevölkerung.



Gesundheitliche Langzeitfolgen


Im Hinblick auf die COVID-19 Pandemie wurde festgestellt, dass selbst bei einem milden oder unbemerkten, asymptomatischen Krankheitsverlauf nach einer SARS-CoV-2-Infektion das Risiko von Langzeitfolgen in Form von Long-COVID oder Post-COVID besteht. Auch bei anderen Infektionskrankheiten (Spanische Grippe, MERS, SARS) wurden Langezeitfolgen bei Patienten festgestellt.

Da bei einer COVID-19 Infektion nicht nur die Lunge betroffen ist, sondern auch andere Organe wie das Herz, Niere, Leber und Gehirn, kann es zu gravierenden Organschäden kommen.

Des Weiteren wurden Fälle von Long-COVID gemeldet, bei denen Symptome länger als über den typischen Krankheitsverlauf von 4 Wochen hinaus auftraten. Bei Symptomen, die in einem Zeitraum von mehr als 12 Wochen nach einer Infektion vorhanden sind, spricht man von Post-COVID.

Bis heute sind Long-COVID oder Post-COVID noch nicht ausreichend erforscht und es gibt keine Therapie zur Ursache.

In einer Studie konnte bereits bewiesen werden, dass eine Corona-Schutzimpfung, neben dem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, auch vor den Langzeitfolgen schützen kann.


Wirtschaftliche Langzeitfolgen


Fakt ist, dass durch den Lockdown viele Menschen ihre Arbeit verloren haben, sich neu auf dem Berufsmarkt orientiert bzw. umgeschult haben oder aufgrund der fehlenden Kundschaft ihr Geschäft aufgeben mussten. Auch in Hinblick auf das Virus und seiner gesundheitlichen Folgen wurde festgestellt, dass Spätfolgen wie Long-COVID oder Post-COVID entstehen können.

Durch die steigende Anzahl an Erkrankten und Toten durch das Virus wird die Zahl an verfügbaren Arbeitskräften minimiert. Auch die Betreuung von Kindern oder das Fehlen technischer Möglichkeiten führte zu Arbeitsausfällen, selbst im Home-Office.


Berechnungen zufolge ist eine Beziehung zwischen der Mortalitätsrate und Wirtschaftseinbußen bislang nicht eindeutig. Daten der John Hopkins Universität (USA) schließen jedoch darauf, dass Todesfälle und Wirtschaftseinbußen im Jahr 2020 zu korrelieren schienen: Länder mit einem großen Wirtschaftseinbruch wie Peru, Spanien oder Großbritannien hatten vergleichsweise höhere Todeszahlen als Länder, die besser durch die Krise kamen.


Hinzu kommt, dass viele Staaten bestimmte Maßnahmen einleiteten, um die Pandemie einzudämmen: Sei es die Schließung verschiedener Einrichtungen, verschärfte Grenzkontrollen oder Vorgaben für das Arbeiten am Arbeitsplatz. Gerade die Veranstaltungsbranche, Gastronomie, Einzelhandelsunternehmen und die Reiseindustrie sind davon am stärksten betroffen.

Auch die unklare Lage und Einschränkungen führten dazu, dass Privathaushalte und Unternehmen weniger investierten oder kauften – was wiederum dazu führt, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt. Prognosen schätzten für das Jahr 2020 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 6 %, für den Welthandel sogar 15 %. Im Vergleich zur Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 ist der Welthandel um 11 % eingebrochen, jedoch lag der Ursprung der Krise hier im Finanz- und Bankensektor.


Dennoch kann mit temporären Gewinnen während der COVID-19 Pandemie gerechnet werden. Vor allem Branchen im Onlineversand haben während der Pandemie große Gewinne erzielt.


Langzeitfolgen im Gesundheitswesen


Am Anfang der Corona-Pandemie gab es, vor allem in Deutschland, eines nicht: Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. Grund war, dass die reguläre Anschaffung des Materials oftmals auf kurzfristige Lieferungen geregelt war. Dies zeigt den Bedarf an Reformen, gerade wenn es um Lieferungen von Medizinprodukten, Medikamenten und Schutzausrüstungen geht – nicht immer ist der billigste Lieferant auch der Beste, vor allem wenn er am weitesten entfernt ist.


Langzeitfolgen der digitalen Infrastruktur


Ein Kundengespräch hier, dann ein Meeting mit dem Chef, anschließend Mittagessen mit den Kollegen. Wo früher einst viele verschiedene Menschen innerhalb kürzester Zeit getroffen wurden, und teilweise mehrere Kilometer zurückgelegt wurden, brachte die Pandemie einen klaren Gewinner hervor: Online-Messenger und digitale Kommunikationstools. Durch den Lockdown und das Arbeiten im Home-Office stellte sich auch für viele Menschen eine neue Herausforderung dar. Doch nicht immer klappte dies von Beginn an. Viele Einrichtungen mussten ihren Handel auf einen Online-shop umstellen, Personen im Home-Office benötigten das passende Equipment dafür. So war es auch kaum verwunderlich, dass die Nachfrage nach Laptops und Computern so hoch war, dass die Wartezeit sich auf mehrere Monate belief. Gerade in den Schulen dauerte es lange, bis für Schüler und Lehrkräfte die Umstellung eingerichtet wurde.


Die Umstellung, sich nicht mehr mit jedem Freund, Kollegen oder Familienmitglied treffen zu können, kann eine große Belastung für die psychische Gesundheit darstellen. Vor allem in Lockdowns, waren viele Menschen sozial isoliert. Auch für Kinder, dessen soziale Entwicklung stark vom gemeinsamen Spielen und Interagieren abhängt, ist die COVID-19 Pandemie eine starke Herausforderung. Unklar bleibt, wie sich die Folgen auf die psychische Gesundheit auswirkt.


Doch zukunftstechnisch gesehen, führt die Pandemie dazu, dass die Digitalisierung weiter vorangetrieben wird. Viele Unternehmen wollen ihren Angestellten, dort wo es geht, die Möglichkeit auch nach der Pandemie geben, im Home-Office weiter arbeiten zu. Und auch das Meeting über ein Online-Kommunikationsmittel kann dafür sorgen, dass weniger Fahrtkosten und Zeit eingespart werden können – wenn die Internetverbindung stabil bleibt.





Literatur


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